02. Oktober 2020 – Stefan Angele
In Hamburg wird demnächst ein Impfstoff gegen Covid-19 getestet. Das für Impfstoffe zuständige Paul-Ehrlich-Institut hat dem UKE die Erlaubnis zum Test mit 30 Freiwilligen erteilt. Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie des UKE, wird als verantwortliche Prüfärztin diese erste klinische Studie leiten. Mit der Rekuritierung der ersten Freiwilligen soll "Anfang Oktober" begonnen werden.
Test in erster klinischer Phase
Bei der ersten klinischen Phase wird der mögliche Impfstoff das erste Mal mehreren Menschen verabreicht. In dieser Phase sind das höchstens hundert freiwillige Probanden, beim UKE jetzt erstmal deutlich weniger, zwischen 18 und 55 Jahren. Dabei wird vor allem ermittelt, ob der Impfstoff sicher und verträglich ist. Das heißt, es geht darum, mögliche Nebenwirkungen zu erkennen und die Dosierung des Impfstoffs festzulegen
Größere Studie Ende 2020
Eine größere klinische Studie der Phase II ist laut UKE für Ende des Jahres geplant, wenn die Ergebnisse der Phase I Studie ein gutes Sicherheitsprofil und gute Impfstoff-induzierte Immunantworten zeigen.
Impfstoff baut auf alten Erkenntnissen auf
Es gibt bereits etliche Impfstoffe, die in der entscheidenden dritten Phase der klinischen Prüfung sind. Bei dem neuen Impfstoff handelt es sich um einen sogenannten Vektor-Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2, bei dem die genetische Information für ein Oberflächenprotein von Sars-CoV-2 in ein abgewandeltes und damit harmloses Pockenvirus (MVA) eingebaut ist. Das Ausgangsvirus wurde schon vor mehr als 30 Jahren gegen Pocken generiert und bereits auch für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Mers-Virus verwendet.
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