29. Dezember 2020 – Stefan Angele

Jetzt mit Kontakttagebuch

Corona-Warn-App bekommt umfassendes Update

Corona Warn-App, Warn App, Smartphone
Foto: Firn / Shutterstock.com

Schon häufig haben Technik- und Gesundheitsexperten den Nutzen der Corona-Warn-App bemängelt. Die App hätte zu wenig Funktionen und auch der Datenschutz sei zu streng, als dass die App wirklich bei der Pandemiebekämpfung helfen könnte. Zumindest beim Funktionsumfang tut sich jetzt ein entscheidender Schritt.

App bekommt Kontakttagebuch

Vor Monaten schlug Virologe Christian Drosten bereits ein Kontakttagebuch für die App vor. Genau diese Funktion kommt mit dem neusten Update in die App. Zukünftig kann man in die App täglich Situationen mit risikoanfälligen Kontakten eintragen. Die Funktion ist freiwillig, die Daten werden dabei nur auf dem eigenen Smartphone gespeichert. Nach 16 Tagen werden alte Daten automatisch wieder gelöscht. Für den Fall einer Infektion lässt sich das ausgefüllte Kontakttagebuch aber problemlos an die Gesundheitsämter schicken, sodass die Kontaktnachverfolgung deutlich erleichtert werden kann.

Was soll man eintragen?

Ziel des Kontakttagebuchs ist es nicht unbedingt sklavisch jeden Kontakt zu notieren, sondern sich auf "Superspreading"-Ereignisse zu beschränken. Gemeint sind zum Beispiel Arbeitsmeetings, Gottesdienst, Geburtstagsfeiern, etc. Gerade, wenn der harte Lockdown wieder beendet wird, werden auch solche Ereignisse wieder zunehmen. Gerade diese Infos brauchen die Gesundheitsämter schnell, um möglichst viele Leute zu warnen und eine schnelle Ausbreitung des Virus zu verhindern. Man kann in der App am Ende aber so viel eintragen wie man möchte. Führt man das Tagebuch, ist es wichtig Kontakte möglichst mit Vor- und Nachnamen zu speichern und genaue Orte anzugeben, sodass die Gesundheitsämter nicht noch Nachfragen stellen müssen.

Psychologischer Effekt wichtig

Das Tagebuch kann aber nicht nur bei der Kontaktnachverfolgung helfen, sondern soll bei den Menschen auch einen psychologischen Effekt haben. Wer das Kontakttagebuch führt, soll nach gewisser Zeit ein besseres Gefühl dafür entwickeln, welche Situationen und Kontakte kritisch sein könnten. Wenn man dem Staat zudem nicht nur passiv beim Krisenmanagement zuschauen möchte, dann kann man hier selbst aktiv werden.

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