01. März 2021 – Stefan Angele
Am Freitag (26.02.) hatten wir euch von dem unverhältnismäßig erscheinenden Polizeieinsatz im Jenischpark berichtet. Wegen Missachtung der bestehenden Coronaregeln wurde ei 17-Jähriger dort von einem Polizeiwagen und mehreren Beamten regelrecht durch den Park gejagt. Ein Video davon kursiert auch im Netz. Jetzt kündigt die Polizei an, dass der Einsatz intern aufgearbeitet werden soll.
Polizei bezieht Stellung
"Das muss bewertet werden. Aber das machen wir nicht innerhalb von fünf Minuten", sagte Polizeisprecher
Holger Vehren. Es sollen nun die eingesetzten Beamten befragt und geprüft werden, ob es weitere Videos mit einer anderen Perspektive gibt, um den Fall besser einschätzen zu können. Mit Blick auf das gefährlich aussehende Video ergänzte der Polizeisprecher: "Ja, das sieht schon gefährlich aus." Zudem sei erkennbar ein Schaden am Polizeifahrzeug entstanden. Sollte eine Gefährdungssituation nicht ausgeschlossen werden können, könnten dem Fahrer Konsequenzen drohen. Welche das sein könnten, konnte Vehren zunächst nicht sagen.
Flüchten lassen, ist keine Option
Zu dem Einsatz am Montag (22.03.) war es den Angaben zufolge nach Anrufen von Anwohnern und Passanten gekommen. Der später Flüchtende habe dabei in Anwesenheit der Polizisten "ganz bewusst" seine Bekannten umarmt und abgeklatscht. Deshalb sollte er kontrolliert werden - währenddessen flüchtete er allerdings. "Für uns ist es dann keine Option zu sagen: Wenn er wegläuft, dann machen wir nichts", erklärte der Polizeisprecher. Die Flucht habe den Verdacht nahe gelegt, dass er etwas zu verbergen hat. Gegen den Jugendlichen sei mittlerweile ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden, weil er sich nicht an die Corona-Abstandsregeln gehalten habe.
Anzeige gegen Polizisten erlassen
Wie das "Abendblatt" berichtet, wurde gegen den Fahrer des Polizeiautos inzwischen Anzeige erlassen. Auch prüft die Dienststelle Interne Ermittlung, ob "strafrechtlich relevante Verfehlung durch den Polizisten" vorliegen. In diesem Gremium soll dann auch über mögliche Disziplinarmaßnahmen entschieden werden.
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