06. November 2020 – Stefan Angele
Angesichts steigender Infektionszahlen, überforderten Gesundheitsämtern und der geänderten Teststrategie des RKI, bei dem nicht mehr automatisch jeder Deutsche getestet wird, der Kontakt zu einem Infizierten gehabt haben könnte, sind die Bürger deutlich mehr in der Eigenverantwortung sich zu schützen und ihre Kontakt selbst nachverfolgen zu können. Die Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard empfiehlt deshalb jedem das Führen eines Corona-Kontakttagebuchs, mit dem die Hamburger schnell alle Kontakte nachverfolgen können sollen.
Stadt bietet Vorlage an
Damit die Hamburger direkt einen Überblick haben, wie man so ein Kontakttagebuch am besten erstellt und führt, bietet die Stadt eine Vorlage an, die man sich bequem herunterladen, direkt am PC ausfüllen oder ausdrucken kann.
Ihr findet die Vorlage direkt hier
Gesundheitssenatorin fordert: Führt ein Tagebuch
Im Radio Hamburg Interview mit Nachrichtenchef Rainer Hirsch fordert sie am Donnerstag (05.11.), dass jeder Hamburger bestenfalls ein Kontakttagebuch führen sollte. In ein Kontakt-Tagebuch sollen täglich Situationen eingetragen werden, in denen man sich in sogenannten Cluster-Situationen befunden hat. Dies sind unter anderem der Familien- und Freundeskreis, der Sportbereich, der Arbeitsplatz oder die Freizeit. Bei einer Infektion mit SARS-CoV2 hat der Betroffene so die Kontakte für eine Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt schnell zur Hand. "Der Feind kommt aus der Deckung. Immer mehr Menschen werden positiv getestet. Heute haben wir in Hamburg 647 neue Fälle gemeldet bekommen. Ein Kontakt-Tagebuch hilft dabei, sich zwischendurch immer mal wieder bewusst zu machen, welche Kontakte man hatte."
Wie führt man so ein Kontakttagebuch?
Ein Kontakt-Tagebuch kann entweder in Papierform oder digital, beispielsweise mittels einer App, geführt werden. Dabei geht es nicht darum, alltägliche Kontakte mit der Familie, den direkten Kolleginnen und Kollegen im Büro oder den Mitschülern zu notieren. Im Vordergrund stehen Anlässe, Treffen oder Situationen, bei denen ein Kontakt zum Beispiel mit anderen Menschen auf engem Raum entsteht (Teilnahme an einem Kurs, Familientreffen usw.). Oder unregelmäßige Kontakte beispielsweise durch Treffen mit Freunden oder einem Meeting mit Kunden. Zwar sollen Kontakte derzeit möglichst reduziert werden, jedoch lassen sich einige vielleicht nicht vermeiden.
Notiert werden sollten Datum, Ort, Name der Person(en) und Dauer des Treffens. Hilfreich sind zusätzlich auch Angaben wie zum Beispiel "Fand das Treffen drinnen oder draußen statt?" oder "Wurde eine Maske getragen?".
Alle Infos zur Coronakrise
Alle weiteren Entwicklungen zur Coronakrise hört ihr immer im Programm von Radio Hamburg, den Nachrichten um Halb und Voll oder zum Nachhören im Radio Hamburg Nachrichtenpodcast. Alternativ schaut ihr einfach im Online-Liveticker vorbei, um keine News mehr zu verpasse.