25. Oktober 2021 – Stefan Angele
Das war wohl ein mächtiges Eigentor für Radio Hamburg Megastar J Balvin. Mit seinem Musikvideo zum Song "Perra" zog er weltweit Empörung auf sich. Sogar die kolumbianische Vizepräsidentin äußerte zu dem sexistischen Video, in dem Balvin unter anderem Frauen an einer Hundeleine ausführt. Ganz reumütig, erklärte Balvin jetzt, es doch alles gar nicht so gemeint zu haben.
"Ich möchte mich entschuldigen"
"Ich möchte mich bei allen Menschen entschuldigen, die sich angegriffen gefühlt haben, insbesondere bei Frauen und der schwarzen Gemeinschaft", sagte der Sänger in einem Video in sozialen Netzwerken am Sonntag (24.10.). Er habe immer Toleranz, Liebe und Integration gefördert. Direkt wandte sich J Balvin an seine Mutter, die in kolumbianischen Medien überrascht und besorgt auf das Video zu "Perra" reagiert hatte, in dem Frauen mit Ketten um den Hals zu sehen waren, die wie Hunde an der Leine geführt werden. "Vergib' mir und ich verspreche, mich jeden Tag zu bessern."
Song sorgt bis in die Politik für Aufregung
Der Song hatte in Kolumbien große Empörung bis in Regierungskreise ausgelöst. Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucía Ramírez bezeichnete den Text von "Perra" (Hündin) als "sexistisch, machistisch und rassistisch". Der Song enthalte Ausdrücke, die die Rechte der Frauen verletzen, indem sie diese mit einem Tier verglichen, das beherrscht und misshandelt werden solle.
Song und Video waren doch ganz anders gemeint
Der Sänger wollte sein Lied anders verstanden wissen: Es handle davon, "dass Frauen genauso wie Männer Aufreißer sein können. Wenn du als Mann ein Player bist, kann eine Frau dich "beißen" - weil sie vielleicht genauso ist wie du", hatte der 36-Jährige, mit bürgerlichem Namen José Álvaro Osorio Balvín, zur Veröffentlichung im September gesagt. Seine Musik sei "einfach sexy". Der Reggaeton, eine Mischung aus Rap, Reggae und weiteren karibischem Klängen ist weltweit bekannt - und erfolgreich. Der Rhythmus ist packend, die Text sind eindeutig, die Bewegungen erotisch: Das Genre hat den Sprung von Lateinamerika längst in die Welt geschafft. Wie der Hip Hop ist es aber auch nicht unumstritten. Die höchst brisanten Texte sind für viele klar sexistisch bis frauenfeindlich.
Musik für den Sommer - aber ohne Rassimus und Sexismus
Klar, die Musik von J Balvin macht Lust auf Sommer und Urlaub. Bekommt ihr natürlich auch bei Radio Hamburg, aber zum Glück ganz ohne Sexismus und Rassismus. Hört doch mal in unseren Sommerhits-Stream rein und taucht nochmal ab in den Sommer. Geht am einfachsten mit der Radio Hamburg App oder aber über den Webplayer direkt hier auf der Seite.