03. Dezember 2020 – Stefan Angele

Nach Bund-Länder-Gesprächen

Teillockdown wird bis 10. Januar verlängert - auch in Hamburg

Manch einer mag sich vielleicht gedacht haben: "Geht das denn jetzt ewig so weiter?" Nach den neusten Bund-Länder-Beschlüssen von Kanzlerin Merkel und den Länderchefs wird der derzeit geltende Lockdown bis mindestens zum 10. Januar verlängert. Angesichts von Infektionszahlen weit über 20.000 und Rekord-Todeszahlen wohl auch dringend notwendig. Auch in Hamburg soll der Lockdown verlängert werden, auch wenn hier die Zahlen sinken. "Im Grundsatz bleibt der Zustand, wie er jetzt ist, mit Ausnahme natürlich der Weihnachtsregelungen, die noch extra getroffen wurden", teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch (02.12.) nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder mit.

Hamburg bleibt bei Teil-Lockdown

Die Hamburger können auch bei einem Absinken des Corona-Inzidenzwertes auf unter 50 in der Stadt in diesem Jahr nicht mehr auf einen Restaurant- oder Theaterbesuch hoffen. Zwar hätten Bund und Länder bei der Verlängerung des Teil-Lockdowns bis zum 10. Januar am Mittwoch (02.12.) auch vereinbart, dass auf besondere Entwicklungen reagiert werden könne, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Abend nach den Beratungen mit seinen Länderkollegen und der Kanzlerin. Es könne aber nicht davon ausgegangen werden, dass die
Schließungen der Hamburger Gastronomie- und Kultureinrichtungen zurückgenommen werden könne, selbst wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen unter den Grenzwert von 50 falle.

Entwicklung nach Feiertagen entscheidend

Zunächst müsse die Entwicklung des Infektionsgeschehens nach den Lockerungen der Kontaktbeschränkungen über Weihnachten und Silvester abgewartet werden, sagte Tschentscher. Verlässliche Werte werde es vor dem 4. Januar, wenn die Ministerpräsidenten erneut mit der Kanzlerin beraten werden, kaum geben. Nach vier Wochen Teil-Lockdown sei die Entwicklung in Deutschland unterschiedlich. Je nach Bundesland steige die Zahl der Neuinfektionen weiter, stagniere oder gehe zurück, "wie zum Beispiel bei uns in Hamburg", sagte der Bürgermeister. "Wir müssen jetzt unbedingt stabil werden, möglichst niedrige Infektionszahlen haben."

Zahlen in Hamburg rückläufig

In Hamburg war der Inzidenzwert am Dienstag (01.12.) erstmals seit Anfang Oktober wieder unter die 100er-Marke gefallen. Am Mittwoch lag er laut Gesundheitsbehörde bei 93,4. Mitte November war er auf knapp 170 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gestiegen. Große Hoffnung setzt der frühere Laborarzt Tschentscher auf die baldige Verfügbarkeit von Impfstoffen. "Wir sind jetzt sehr konkret vor der Situation, dass es wirksame Impfstoffe geben wird." Es sei davon auszugehen, dass der Impfstoff der Firmen Biontech/Pfizer bereits Ende dieses Monats verfügbar sei, der des US-Unternehmens Moderna Anfang Januar und Impfstoffe weiterer Hersteller noch im ersten Quartal 2021, sagte er.

Keine Januarhilfen geplant

Trotz der Verlängerung des Teil-Lockowns sei vereinbart worden, dass die sogenannte November- beziehungsweise Dezemberhilfe für besonders betroffene Unternehmen nicht im Januar fortgeführt wird. Stattdessen greife die Überbrückungshilfe III, sagte Tschentscher, räumte aber ein, dass die von Zwangsschließungen betroffenen Unternehmen damit schlechter gestellt seien. "Die Überbrückungshilfe III ist weniger günstig als die November/Dezemberhilfe, aber sie ist besser in den Bedingungen als das, was wir bisher als Überbrückungshilfe hatten."

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